Auf unserem Neujahrsempfang durften wir Josef Quanz von der BürgerEnergieGenossenschaft Hagen (Westfalen) begrüßen. In seinem Vortrag stellte Josef Quanz vor, was die Hagener Genoss:innen in 13 Jahren erreicht haben.

„Kooperation vor Konkurrenz“ ist das Leitbild der BürgerEnergieGenossenschaft Hagen (BEG-58). Und trotzdem haben die Hagener Genoss:innen in den vergangenen 13 Jahren 137 PV-Anlagen auf Dächern in Hagen und der Umgebung installiert – das ergibt fast eine Anlage pro Monat. Möglich ist das durch ehrenamtliches Engagement und durch gute Kommunikation mit den lokalen Playern. „Wir wollen niemandem Dachflächen wegnehmen. Unser oberstes Ziel ist Umwelt- und Klimaschutz. Jeder, der selber eine PV-Anlage auf sein Dach bauen möchte, kann das tun und ansonsten stehen wir unterstützend zur Seite“, sagt Josef Quanz über die Arbeit seiner Energiegenossenschaft.

Lokale Partner für ausreichend Dächer

Zu den Dachgebenden, mit denen die BEG-58 zusammenarbeitet zählen unter anderem die Stadt Hagen, die Stadt Bochum, mehrere Wohnungsbaugenossenschaften und die AWO. Mit diesen Partnern, die in der Regel mehrere Gebäudedächer zur Verfügung stellen können, ist ein vertrauensvoller Austausch möglich, berichtet Quanz. Eine Herausforderung ist derzeit eher, Fachkräfte zu finden, die die Solaranlagen ans Netz anschließen.

Für den Aufbau der Anlagen brauchen die Genoss:innen derweil so gut wie nie Hilfe. Vor allem auf Flachdächern kommt es immer wieder vor, dass Mitglieder der Genossenschaft eine Anlage vollständig selbst aufbauen. So spart die BEG-58 Kosten und die Solateure müssen nur noch kommen, um die Anlage anzuschließen.

Rendite über 3% ist das Ziel

Ein Thema, mit dem sich die Hagener Genossenschaft mittlerweile auch beschäftigen darf, ist die Rendite, die an die über 600 Genoss:innen ausgezahlt wird. In Zeiten einer knappen Einspeisevergütung wurde jährlich eine Rendite in Höhe von 2,9% ausgezahlt, aktuell bekommen die Genoss:innen sogar eine Rendite in Höhe von 3,2%. Eine „Drei“ vor dem Komma sei auch langfristig das Ziel, wobei Quanz hier auch den Genossenschaftsaspekt betont, bei dem es eben nicht um den maximalen Gewinn geht, sondern darum, möglichst viele Projekte umzusetzen, um die Energiewende voranzutreiben.

Die zahlreichen Anlagen werden über einen zentralen Server der BEG-58 überwacht. Fällt also eine Anlage aus oder liegt eine Störung vor, merken die ehrenamtlichen Inspektoren das spätestens am Morgen, wenn Sie auf dem Server überprüfen, ob noch alle Anlagen ordnungsgemäß laufen. Ist das nicht der Fall, fährt ein Inspekteur raus, um die Anlage möglichst schnell wieder ans laufen zu bringen.

In einem kurzen Interview haben wir mit Josef Quanz nach dem Neujahrsempfang über die BEG-58 gesprochen:

Interview mit Josef Quanz von der BürgerEnergieGenossenschaft Hagen
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